Weißkohl (lat. Brassica oleracea), umgangssprachlich auch Herbstkohl genannt, gehört zur Familie der Kreuzblütler und hat seinen Ursprung als Nutz- und Heilpflanze bei den Römern und Griechen. Vom Altertum bis in die Neuzeit wurde der Weißkohl dazu verwendet, um besonders im Winter den körpereigenen Bedarf an Nährstoffen zu decken. Dennoch gilt er als typisch deutsches Gemüse und ist heute in vielen Gemüsebeeten zu finden. Wenn auch du in deinem Garten Weißkohl anbauen möchtest, solltest du einige Dinge beachten, da die Kohlart recht pflegeintensiv ist.
Aussaat von Weißkohl
Weißkohl kann sowohl vorgezogen als auch direkt ins Beet gesät werden. In der Regel wird er jedoch auf der Fensterbank und im Frühbeet vorgezogen und erst später ausgepflanzt. Frühe Sorten kannst du bereits im Februar aussäen. Lege die Samen dazu etwa einen Zentimeter tief in die Erde, verwende dazu am besten spezielle Anzuchterde. Die Samen keimen bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius nach etwa einer Woche. Sobald die Pflanzen ein paar Blätter ausgebildet haben, kannst du sie ins Beet setzen.
Weißkohl pflanzen
Frühe Sorten sind Ende März bis Anfang April so weit, dass sie vom Frühbeet oder der Fensterbank ausgepflanzt werden können. Als späteste Pflanzzeit wird Ende Juni empfohlen, da die Kohlsorten recht langsam wachsen und vor dem Frost erntereif sein sollten.
Je mehr Abstand du dem Kohl gibst, desto mehr Platz hat er, sich zu entfalten. Du solltest jedoch auf einen Mindestabstand von 40 Zentimetern achten. Es ist ratsam, nach der Pflanzung anzuhäufeln oder einen Kragen um die Jungpflanze zu legen, damit die Pflanzen später die schweren Köpfe tragen können.
Als Starkzehrer bevorzugt Weißkohl einen lehmigen, humosen, etwas kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden. Der Kohl gedeiht sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten. Da er viel Wasser und Energie benötigt, ist eine regelmäßige Befeuchtung und Nährstoffzugabe notwendig. Idealerweise bereitest du das Beet bereits im Herbst auf die Pflanzung vor, indem du Kompost oder organischen Dünger in den Boden einarbeitest.
Weißkohl pflegen
Weißkohl benötigt eine intensive Pflege. Er muss regelmäßig ausreichend gewässert werden. Damit sich dennoch keine Staunässe im Boden bildet, empfiehlt sich vor dem Gießen eine Fingerprobe. Da die Pflanzen Kalk lieben, darf es gerne auch kalkhaltiges Leitungswasser sein. An kalten Tagen solltest du das feuchte Substrat zum Schutz abdecken.
Zusätzlich solltest du das Beet regelmäßig auflockern und mulchen, damit ein adäquater Luftaustausch im Boden gewährleistet und Unkrautwuchs unterdrückt wird. So minimierst du das Risiko von Fäulniskrankheiten und kannst gleichzeitig die Pflanzen auf Schädlingsbefall kontrollieren. Ein Anhäufeln fördert das Wachstum und führt zu einer guten Ausbildung der Kohlköpfe.
Zur Düngung eignet sich stickstoffhaltiger Gemüsedünger oder Brennnesseljauche.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Gieße die Pflanzen regelmäßig und halte den Boden feucht
- Vermeide Staunässe
- Decke bei drohendem Frost den feuchten Boden ab
- Dünge den Boden mit stickstoffhaltigem Gemüsedünger
Weißkohl ernten
Wenn sich im Frühsommer junge Blätter zeigen, kannst du diese bereits ernten, bevor sie feste Köpfe bilden. Du kannst aber auch warten, bis Kohlköpfe entstanden sind. Jedoch solltest du nicht zu lange warten, da die ausgebildeten Kohlköpfe bei andauerndem Regenwetter platzen.
Schneide dazu den Kopf mit einem scharfen Messer unterhalb des Strunkes keilförmig ab und entferne die abstehenden Hüllblätter. Anschließend solltest du die Wurzeln ausgraben, damit sich keine Krankheiten ausbreiten. Alternativ kannst du die Köpfe mit Wurzel ausgraben.
Frühe Weißkohlsorten sind bereits nach 50 Tagen erntereif. Sorten, die zur Herstellung von Sauerkraut verwendet werden, benötigen etwa 120 Tage, also bis in den Herbst hinein, zur Ernte.
Tipp: Um Krankheiten vorzubeugen, solltest du nach der Ernte für mindestens vier Jahre am selben Standort keine Kohlart mehr anbauen.
Krankheiten und Schädlinge von Weißkohl
Bei nicht eingehaltener Fruchtfolge kann bei allen Kohlsorten Kohlhernie auftreten. Zudem wird Kohl häufig von Insekten befallen, die Eier in die Pflanzen legen. Die Larven der Kohlweißlinge, Kohleulen oder Kohlschaben können dabei großen Schaden anrichten. Daher solltest du auf eine regelmäßige Kontrolle achten und vorbeugend Schutznetze verwenden, die auch vor Vögeln oder Blattläusen schützen.