Pflanzen sind uns in manchen Punkten ähnlicher als wir denken. Dazu gehört, dass sich einige sehr gut miteinander vertragen und andere nicht. In der sogenannten Mischkultur achten die Gärtner darauf, ihre Setzlinge so zu gruppieren, dass sie optimal harmonieren. Das steigert nicht nur den Ertrag, sondern wirkt auch gegen Schädlinge, reduziert die Menge an benötigtem Dünger und hat einen positiven Effekt auf den Geschmack von Gemüse.
Wir zeigen dir, welche Pflanzen du zusammenbringen kannst, um die Artenvielfalt und die Bodenaktivität in deinem Beet zu erhöhen und gleichzeitig eine höhere Ernte einzufahren.
Mischkultur im Garten – auf gute Nachbarschaft
Im Laufe der Evolution haben Pflanzen Abwehrstrategien entwickelt, um sich Schädlinge, Fressfeinde und andere Sträucher oder Kräuter vom Leib zu halten. Schließlich bedrohen Letztere sie zwar nicht mit dem Aufessen, sind aber dennoch Konkurrenten um Wasser, Nährstoffe und Licht. Manche Pflanzen haben sich in diesem Kampf ums Überleben eine stachelige Oberfläche mit Dornen oder feinen Häkchen zugelegt, andere vertreiben Ungeziefer mit ihrem intensiven Geruch oder geben in den Boden Stoffe ab, die das Wachstum fremder Arten hemmen.
Bauern haben sich das Wissen um die Verträglichkeiten und Unverträglichkeiten von Gartenkräutern, Obst- und Gemüsestauden schon früh zunutze gemacht und zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Mischkultur erfunden. Sie setzten ihre Pflanzen also einem natürlichen Prinzip folgend durcheinander und trennten sie nicht wie das in vielen der heutigen artenarmen und wenig ökologischen Monokulturen der Fall ist. So steigerten sie ihren Ertrag, sorgten für eine hohe Artenvielfalt, hielten Schädlinge fern, kreierten einen gesunden und aktiven Boden und mussten weniger bewässern und düngen.
Die Mischkultur wirkt gegen Schädlinge
Zu den pflanzlichen Abwehrstoffen gehören die beliebten und gern genutzten ätherischen Öle. Rosmarin, Salbei oder Thymian nutzen diese, um Pathogene und lästige Blattläuse oder andere Fressfeinde zu vertreiben. Auch viele Kohlarten riechen besonders intensiv, um blattliebende Insekten in die Flucht zu schlagen. Die Kombination aus verschiedenen verträglichen Pflanzenarten in deinem Beet, steigert diesen Effekt. Gegen Mehltau hilft zum Beispiel, wenn du Tomaten neben Basilikum setzt oder Erdbeeren und Knoblauch zusammenbringst. Oft sieht man in Gärten auch Lavendel und Rosen nebeneinander. Das gibt nicht nur ein hübsches Bild ab, sondern beugt auch dem Befall mit Blattläusen vor. Die Mischkultur in deinem Beet hat zudem den Vorteil der Platzersparnis. Unter einer sonnenliebenden Tomate fühlt sich ein schattentoleranter Kopfsalat pudelwohl und genießt die Verdunkelung durch die fremden Blätter. Durch diese Nutzung des vorhandenen Platzangebots, erhöht sich der Gesamtertrag pro Fläche. Auch was das spätere Geschmackserlebnis betrifft, bringt die Mischkultur in deinem Beet Vorteile. Bohnenkraut jedenfalls lässt Gartenbohnen nachweislich satter schmecken.
Welche Pflanzen passen ideal zusammen?
Bei einer gelungenen Mischkultur solltest du die Struktur des Raumes optimal nutzen. Setze dafür hohe sonnenhungrige Pflanzen neben kleinen schattentolerante. Wenn du Stauden mit tiefen Wurzeln neben Flachwurzlern platzierst, können diese die Nährstoffe aus verschiedenen Schichten des Bodens aufnehmen und du brauchst weniger Dünger. Außerdem solltest du Kräuter und Knollen mit intensivem Geruch neben Gemüse setzen, das gerne von Schädlingen befallen wird. Die Abwehrstoffe der stark duftenden Pflanzen helfen so auch ihren weniger resistenten Nachbarn. Eine Pflanztabelle unterstützt dich dabei, die richtige Kombination von Gartenkräutern, Gemüsestauden und Zwiebelgewächsen auszuwählen. So kannst du Unverträglichkeiten zwischen den einzelnen Sorten ausschließen, das Platzangebot ideal nutzen, Schädlinge von deinem Beet fernhalten und deine Ernte steigern. Außerdem trägst du zu einem ökologischen Gleichgewicht in deinem Garten bei, sorgst für einen gesunden Boden und benötigst weniger Dünger.
Welche Pflanzen helfen gegen Schädlinge?
- Kresse, Minze und Petersilie helfen gegen Blattläuse.
- Salbei, Thymian und Rosmarin halten den Kohlweißling vom Kohl fern.
- Rainfarn wehrt Schnecken ab
- Basilikum schützt Tomaten vor Mehltau
- Lauch verteidigt Erdbeeren und Rosen gegen Pilze