Der Kompost gilt so manchem Gärtner als wahre Goldgrube. Denn hier können Küchen- und Gartenabfälle sinnvoll verwertet werden, wobei ein hochwertiger, organischer Dünger entsteht. Nicht umsonst wird auch als „braunes Gartengold“ bezeichnet, bietet er doch optimale Voraussetzungen für gesundes Pflanzenwachstum. Doch während Gold sprichwörtlich nicht stinkt, können vom Kompost unangenehme Gerüche ausgehen, welche das Gartenvergnügen schnell trüben können. Hier erfährst du, woran das liegt und was du dagegen tun kannst.
Kompost stinkt, was tun?
Die gute Nachricht zuerst: Ein eingespielter, gut funktionierender Kompost stinkt nicht. Damit das so bleibt, ist es wichtig, seine Funktionsweise zu verstehen. Wenn dir schon beim Vorbeigehen ein ekelhafter Gestank entgegenschlägt, deutet das auf unerwünschte Fäulnisprozesse im Komposthaufen hin. Fäulnis entsteht unter sauerstoffarmen, zu feuchten Bedingungen. Dabei werden flüchtige Gase wie Schwefelwasserstoff und Ammoniak frei, welche für die Geruchsentwicklung verantwortlich sind. Zum Glück kann man diese die Fäulnis begünstigenden Bedingungen mit einigen einfachen Tricks verhindern.
Tipp 1: Feucht aber nicht nass
Damit die erwünschten Verrottungsprozesse nicht von Fäulnisprozessen abgelöst werden, muss der Kompost vor zu nassen Bedingungen bewahrt werden. Dies beginnt schon in der Küche. Nasse Küchenabfälle, die zu lange in einem Behältnis zwischengelagert werden, können Fäulnisprozesse anstoßen. Wenn du die Abfälle täglich zum Kompost bringst, können sie besser abtrocknen. Eher nasser Abfall kann mit trockenerem Material gemischt werden. Es ist auch sinnvoll, eine Abdeckung gegen Regen über dem Kompost anzubringen.
Tipp 2: Geeigneten Untergrund wählen
Dennoch gelangt mit den organischen Abfällen viel Feuchtigkeit in den Kompost und kann sich unter Umständen sammeln und anstauen. Wenn du schon beim Errichten deines Komposthaufens darauf achtest, wo er steht, kannst du böse Überraschungen von vorneherein vermeiden. Damit überschüssiges Wasser abgeleitet werden kann, sollte der Kompost auf einem durchlässigen Boden errichtet werden.
Tipp 3: Für ausreichend Belüftung sorgen
Damit die Mikroorganismen, welche die erwünschte Verrottung ermöglichen, genug Sauerstoff für ihre Arbeit erhalten, solltest du bei der Befüllung des Komposts auf eine lockere Struktur achten. So ist es sinnvoll, feines Material wie Rasenschnitt mit beispielsweise gröberem Gehölzschnitt mischen. Spätestens, wenn du eine Geruchsentwicklung feststellst, gilt es den Kompost umzuschichten und damit die Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.
Tipp 4: Vorbeugung und Soforthilfe
Mit Verrottungsbeschleunigern lassen sich die Prozesse im Kompost ankurbeln und damit der Fäulnis zuvorkommen. Ein Gemisch aus in lauwarmem Wasser gelöstem Zucker und Hefe bietet eine effektive organische Möglichkeit. Mit Kalk oder Steinmehl kannst du lokal an der Oberfläche gelagerten Geruchsherden als wirksame Sofortmaßnahme begegnen.