Grünspecht im Garten – Die Bedeutung

Warum pickt der Grünspecht im Rasen?

Soviel vorweg: Der Grünspecht möchte deinen Rasen nicht zerstören und er ist auch nicht angetreten, um deinen Rasen für dich zu belüften. Er sucht nur Nahrung und findet in deinem Rasen seine Lieblingsnahrung, von der er im Frühjahr besonders viel braucht. Deshalb musst du auch nicht mehr tun, als dich darüber zu freuen, dass dieser schöne Specht deinen Garten entdeckt hat:

Warum pickt der Grünspecht dauernd in den Rasen?

Der Grünspecht wird auch Erdspecht genannt, weil er sehr selten Insekten aus der Rinde von Bäumen hackt, sondern seine Nahrung fast nur aus dem Boden holt. „Feinschmecker Grünspecht“ hat sich auf bodenbewohnende Ameisen spezialisiert, die er Stück für Stück aus dem Rasen pickt.

Dazu hat er im Laufe der Evolution eine ganz besondere, 10 Zentimeter lange Zunge mit spitzem Widerhaken am Ende entwickelt, die bis in die Gängen der kleinen Ameisenbauten im Rasen reicht.

Im April oder Mai kannst du vielleicht sogar zwei Grünspechte auf deinem Rasen „Ameisen grasen“ sehen. Das sind dann „Mama und Papa Grünspecht“, die sich erst selbst stärken und dann ihren 5 bis 8 frisch geschlüpften Grünspecht-Küken viele frisch geerntete Ameisen ins Nest bringen.

Soll der Grünspecht gefüttert werden?

Na ja, dann müsstest Du selbst erst einmal Ameisen fangen und ihm lebend präsentieren – ziemlich sinnlos, weil der Grünspecht das mit seiner Spezialzunge selbst viel besser erledigen kann. Körnerfutter solltest du den Grünspechten besser nicht hinstellen, vor allem nicht in der Aufzuchtphase: Die Grünspecht-Küken brauchen die Ameisen, um sich gut zu entwickeln.

Vogelschützer raten generell dazu, in der Brutzeit nicht zuviel Körnerfutter zur Verfügung zu stellen: Auch bei Vögeln gibt es durchaus etwas „faule“ Eltern, die ihre Jungen lieber mit dem leicht erreichbaren Vogelfutter füttern, als den ganzen Tag Insekten zu jagen. Die Jungvögel brauchen aber die proteinreiche Insektennahrung, um groß und stark zu werden.

Die erwachsenen Grünspechte sind nicht ganz so eingeschränkt in Ihrer Nahrung, fressen aber auch am liebsten Ameisen und sonst nur andere Insekten, selten ein paar Früchte und vielleicht noch einige Regenwürmer. Es reicht, wenn du den oder die Grünspechte in Ruhe auf deinen Rasen einpicken lässt, was dem Rasen auch keinesfalls schadet.

Wie sieht ein Grünspecht überhaupt aus?

Schaden das Picken des Grünspechts oder die Ameisen dem Rasen?

In beiden Fällen: Nein, sie sind gut für den Rasen. Das Picken des Grünspechts belüftet den Rasen, und die Ameisen tun das noch sehr viel gründlicher, wenn sie im Rasen ihre Nester bauen.

Diese ganz natürliche Belüftung ist für den Rasen auch sehr viel besser als die Messer der von Mensch oder Motor angetriebenen Vertikutierer, die noch vor ein paar Jahren jeden zweiten deutschen Garten durchpflügten.

Grünspechte und Ameisen belüften den Rasen, ohne gesunde Graswurzeln zu zerstören. Da Grünspechte standorttreu sind, wenn sie eine gute Futterstelle entdeckt haben, werden sie von nun an jeden Morgen und in jeder Abenddämmerung deinen Rasen durchlüften.

Das Ameisengewimmel reduziert er dabei nur ganz wenig, sodass die Ameisen weiter eifrig tote Graswurzeln, tote Insekten und andere organische Reststoffe aus deinem Rasen entsorgen können. Beides zusammen verbessert das ökologische Gleichgewicht deines Gartens noch weiter, für das dir der Grünspecht aber auch schon durch sein bloßes Erscheinen ein Kompliment gemacht hat.

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