Grillen im Garten und auf Balkon: Kann das verboten sein?

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Grillgeruch gehört in deutsche Vorgärten wie Vogelgezwitscher und Apfelbäume – so lange die Nachbarn mitspielen. Wann ist Grillen im Garten wirklich erlaubt?

Obwohl wahre Grillfreunde keine kalten Füße kennen, ist der Frühling die Zeit, in der Gärten und Terrassen wieder bevölkert werden. Doch da der Geruch leckerer Steaks, krosser Bratwürste und gegrillten Fischs manchmal Neider hervorruft, gab es tatsächlich schon Streit ums Grillen – auch vor Gericht.

Sollte dein nachbarschaftlicher Segen in Schieflage geraten sein, findest du hier die Informationen dazu, wie die Gesetzeslage rund um das Grillen aussieht. Welche Einschränkungen gibt es? Wie oft darf gegrillt werden und bestehen Unterschiede zwischen Holzkohle-, Elektro- und Gasgrill? Was tun, um Streit mit den Nachbarn zu vermeiden?

Darf ich im Garten grillen?

Grundsätzlich ist im Garten das Grillen erlaubt. Die umliegenden Nachbarn müssen anders als bei öffentlichen Plätzen den Rauch wie Geruch hier dulden – allerdings nur in Maßen. Bei Themen der Dauer und Häufigkeit variieren die Angaben allerdings. Was sagen Gerichtsurteile im Detail?

Wie oft darf man auf Balkon grillen?

In vielen Gärten und Vorgärten gibt es einen Nachbarn, der nicht immer so möchte, wie man selbst. Neben Lärmbelästigung, Maschendrahtzäunen und der Farbe der Hauswände gehört Grillgeruch zu einem der Lieblingsstreitthemen. Können oder wollen sich die Parteien nicht einigen, geht es eben auch mal vor Gericht.

So auch vor das Amtsgericht Westerstede, welches urteilte, dass bis zu zehnmal Grillen pro Jahr rechtmäßig sind.

„Gelegentlich“ grillen darf man laut Amtsgericht Wedding im Mietgarten. Das Amtsgericht Schöneberg ist scheinbar mit Grillfreunden besetzt: 25 Mal pro Jahr für je 2 Stunden zu grillen ist legal.

Wer Fleisch einen Tag bei dichtem Rauch in den Smoker hängen möchte, sollte auf eine gute Windrichtung hoffen oder ein abgelegenes Grundstück sein Eigen nennen – alle Urteile gehen von handelsüblichen Gartengrills aus.

Auch weitere richterliche Beschlüsse sorgten nicht für eine einheitliche Regelung.

Unser Tipp für legales Grillen im Garten:
– Gib deinen Nachbarn vor Grillpartys Bescheid.
– Erkundige dich im Zweifelsfall beim verantwortlichen Ordnungsamt über Rechte und Verbote.

Elektro, Gas und Holzkohle rechtlich im Vergleich

Viele nehmen an, dass Elektro- oder Gasgrill gestattet sind, da keine Holzkohle verbrannt wird. Schließlich gebe es auch Mietshäuser, auf deren Balkon gegrillt werden dürfe. So einfach ist es leider nicht: Auf Balkon und Terrasse ist das Grillen verboten, sofern es ein Verbot im Mietvertrag gibt. Sonst gilt: Die Geruchsentwicklung darf Nachbarn auf Balkon oder im Garten nicht zu sehr belasten – auch wenn es nur um den Geruch von Steaks, Wurst und Tofu geht.

Streit um Rauch und Gestank beim Grillen vermeiden

Wenn ein Nachbarschaftsstreit vor Gericht endet, liegt das Problem oft nicht nur an glimmender Holzkohle. Um Stress zu vermeiden hilft meist schon gegenseitige Rücksichtnahme.

Dein Nachbar hat die Fenster seines Gartenhäuschens weit geöffnet und ein anderer frisch gewaschene Wäsche aufgehängt? Informiere umliegende Gartenbesitzer, bevor du den Grill anzündest.

Auch eine Einladung auf die nächste Grillparty kann Wunder wirken. Gemeinsam bei Wurst, Gemüsespieß und Bier den Abend zu verbringen macht den Termin vor Gericht überflüssig. Und sollten alle Versuche unwirksam bleiben, ist es gut, über die eigenen Rechte informiert zu sein.

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Eine Antwort

  1. Unser Nachbar in der Wohnanlage meint immer Freitags und Samstags voll den Grill anzuschmeißen. Der Rauch und Gestank vom Grill nervt. Wenn es nur alle paar Wochen wäre ok, aber so benebelt er mit seinem Grill die ganze Wohnanlage viel zu oft. Was kann ich da machen?

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