Speziell in der wärmeren Zeit des Jahres können Ameisen schnell zur regelrechten Plage werden. Haben die kleinen Tierchen einmal über den Balkon in die Wohnung gefunden, wird man sie nur schwer wieder los. Zum Glück gibt es einige umweltfreundliche Hilfsmittel, mit denen sich die Invasion der kleinen Sechsbeiner auf natürliche Weise stoppen lässt.
Was lockt Ameisen an?
Ameisen sind von Grund auf sehr fleißige Tiere, wobei es innerhalb einer Kolonie eine strikte Arbeitsteilung gibt. Während sich einige Ameisen auf die Suche nach Nahrung begeben, kümmern sich andere um die Versorgung des Nachwuchses. Um die Nahrungssuche möglichst effizient zu gestalten, schwärmen Ameisen per Zufallsprinzip in alle möglichen Richtungen aus. Hat eine Ameise eine nahrhafte Speise gefunden, kehrt sie zum Nest zurück und hinterlässt eine chemische Spur aus speziellen Duftstoffen, welche anderen Ameisen der Kolonie den Weg zur Nahrungsquelle weißt. Eine Ameise kommt daher selten allein.
Besonders beliebt sind zuckerhaltige Nahrungsquellen, etwa süßes Gebäck oder andere Süßspeisen. Möchte man ein leckeres Frühstück an einem schönen Sommermorgen genießen, können kleinste Überreste schon ausreichen, um Ameisen auf den Balkon zu locken. Ameisen sind dabei wahre Athleten. Sie können sich durch kleinste Spalten im Haus zwängen und können problemlos Hauswände erklimmen. Manche Ameisenarten sind sogar beflügelt und können weite Strecken zurücklegen. Auf dem Balkon angekommen, werfen die Ameisen ihre Flügel ab und können, insofern es die Zustände zulassen, ihre eigene Kolonie auf einem Balkon gründen.
Wie lässt sich ein Ameisennest räumen?
Um das Übel an der Wurzel zu packen, muss der Herkunftsort der Ameisen bestimmt werden. Oft bilden sich kleinere Ameisenstraßen, die sich bis zur Kolonie zurückverfolgen lassen. Hier kann ein einfacher Trick Abhilfe schaffen. Hierzu wird ein Blumentopf sorgfältig mit Holzwolle ausgestopft. Den Blumentopf stülpt man anschließend über das Nest. Nach einiger Zeit sollten die Tiere das eigene Nest verlassen und sich in der Holzwolle eingenistet haben. Der Blumentopf mitsamt der Kolonie lässt sich abschließend unkompliziert an eine weit entfernten Stelle im Garten verfrachten.
Biozide gegen Ameisen unbedingt vermeiden
Chemische Stoffe zur Bekämpfung von Ameisen sind von den meisten verpönt – völlig zurecht. Man unterscheidet zwischen sogenannten Kontaktgiften und Fraßgiften. Während Kontaktgifte bei einer Ameise innerhalb weniger Minuten zum Tod führt, können Fraßgifte ganze Kolonien dahinraffen, da das Gift verzögert wirkt und sich auf alle Tiere einer Kolonie ausbreitet. Gefährlich sind die chemischen Stoffe nicht nur für Ameisen, sondern für die gesamte Flora und Fauna. Häufig ist der Wirkstoff Spinosad enthalten, der für sämtliche Wasserorganismen schädlich ist. Der oft eingesetzte Wirkstoff Permethrin beispielsweise ist tödlich für Katzen und auch Kleinkinder können beim Spielen im Freien mit den gefährlichen Giftstoffen in Berührung kommen.
Wie vertreibe ich Ameisen auf meinem Balkon?
Eine sehr nachhaltige und umweltbewusste Methode zur Vertreibung von Ameisen ist der Einsatz von speziellen Duftstoffen. Da sich Ameisen am Duft orientieren und durch Duftspuren miteinander kommunizieren, können stärkere Gerüche wie Zimt- oder Essiggeruch die chemischen Duftspuren der Ameisen übertönen. Für den Mensch sind die Gerüche völlig harmlos, im schlimmsten Falle störend.
Zimt ist besonders abschreckend für die kleinen Insekten. Hierfür schüttet man eine kleine Barriere aus Zimt um den Balkon auf. Der Tipp lässt sich auch für Türschwellen zum Haus oder Grillplätze gebrauchen. Die Methode ist sehr preiswert und in jeglicher Hinsicht völlig unbedenklich. Im besten Fall veranlasst der für die Tiere sehr unangenehme Geruch sogar ganze Kolonien zum Umzug. Auch Essig oder Zitronensaft wirkt abschreckend für Ameisen. Das Gemisch lässt sich mit einer normalen Sprühflasche großflächig auf dem Balkon verteilen und wirkt wie eine unsichtbare Barriere. Leider muss die Prozedur häufig wiederholt werden, da sich der Duft sehr schnell verflüchtigt.
Duftende Pflanzen können das Problem langfristig lösen und duften zudem sehr angenehm. Es eignen sich beispielsweise Lorbeer, Wacholder, Nelken oder Eukalyptus. Auch die ätherischen Öle der Teebaum-Pflanze sind recht wirksam.
Ameisen mit Kalk und Kreide verbannen
Mit speziellem Gartenkalk oder Kreidestrichen sollen sich Ameisen vertreiben lassen. Durch das Auslegen von natürlichen Grenzen lassen sich Ameisen angeblich umlenken. Die Methode ist allerdings sehr arbeitsintensiv und schützt nur bedingt vor einer Ameisen-Invasion, da der Kalk durch die Luftfeuchtigkeit recht schnell seine Wirksamkeit verliert. Entspringen die Ameisen Kübelpflanzen ist die Methode zudem eher nicht zu empfehlen, da zuviel Kalk den Pflanzen schadet. Als Alternative zu Gartenkalk haben sich Talkumpuder und Babypuder bewährt.
Tipps gegen Ameisen auf dem Balkon
Die beste Methode gegen Ameisen auf dem Balkon ist nach wie vor eine effektive Vorbeugung. Ameisen werden grundsätzlich von Lebensmittelresten aller Art angelockt. Vor allem süße Speisen haben es den Insekten angetan. Entzieht man den Ameisen diese Grundlage, ist auch das Ameisen-Problem meist innerhalb weniger Wochen gelöst. Nahrungsmittel sollten nicht offen stehengelassen werden, während Überreste sorgfältig entfernt werden sollten. Fliegende Ameisen sollten wenn möglich direkt vom Balkon entfernt werden, damit diese nicht dazu kommen, eine eigene Kolonie zu gründen. Alternativ helfen die ätherischen Öle diverser Nutzpflanzen wie Wacholder oder Lorbeer vorbeugend gegen einen Befall, da die Duftstoffe der Pflanzen abschreckend auf Ameisen wirken.